Wer ist Siegfried Lenz?


Sieg­fried Lenz ist einer der bekann­tes­ten deut­schen Schrift­stel­ler der Nach­kriegs­zeit. Er wur­de 1926 in Lyck, Ost­preu­ßen, gebo­ren und ver­brach­te sei­ne Kind­heit und Jugend in der Regi­on. Nach sei­nem Abitur 1944 ver­brach­te er eini­ge Jah­re in einem Kriegs­ge­fan­ge­nen­la­ger. Nach Kriegs­en­de kehr­te er nach Lyck zurück und stu­dier­te Ger­ma­nis­tik, Geschich­te und Phi­lo­so­phie an der Uni­ver­si­tät Königs­berg.

Lenz’ lite­ra­ri­sche Lauf­bahn begann bereits wäh­rend sei­nes Stu­di­ums. Sein ers­ter Roman „Die Feu­er­zan­gen­bow­le“ erschien 1950 und wur­de ein gro­ßer Erfolg. Sei­ne wei­te­ren Wer­ke, wie „Der Über­läu­fer“, „Deutsch­stun­de“ und „Hei­mat­mu­se­um“ wur­den eben­falls sehr gut auf­ge­nom­men und begeis­ter­ten die Leser.

Lenz‘ lite­ra­ri­sche The­men sind viel­fäl­tig. Sei­ne Wer­ke behan­deln The­men wie Krieg, Flucht, Hei­mat und Iden­ti­tät. Sei­ne Erzäh­lun­gen sind oft auto­bio­gra­fisch gefärbt und beinhal­ten eine star­ke mora­li­sche Kom­po­nen­te. Er befasst sich auch mit The­men wie dem Ver­hält­nis zwi­schen Deutsch­land und Polen, den Fol­gen des Natio­nal­so­zia­lis­mus und dem Kampf gegen Frem­den­hass.

Lenz hat zahl­rei­che Prei­se und Aus­zeich­nun­gen erhal­ten, dar­un­ter den Georg-Büch­ner-Preis, den Kleist-Preis und den Goe­the-Preis der Stadt Frank­furt am Main. Er war auch Mit­glied der Aka­de­mie der Küns­te Ber­lin und der Deut­schen Aka­de­mie für Spra­che und Dich­tung.

Lenz’ Werk hat sich in den letz­ten Jahr­zehn­ten nicht nur in Deutsch­land, son­dern auch im Aus­land gro­ßer Beliebt­heit erfreut. Sei­ne Wer­ke wur­den in mehr als 20 Spra­chen über­setzt und welt­weit ver­öf­fent­licht. Er wird als einer der bedeu­tends­ten deut­schen Schrift­stel­ler des 20. Jahr­hun­derts ange­se­hen.

Lenz starb 2019 im Alter von 92 Jah­ren. Sein Werk hat die deut­sche Lite­ra­tur und Kul­tur nach­hal­tig geprägt und wird auch noch lan­ge nach sei­nem Tod wei­ter­le­ben.

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