Wer ist Ralph Waldo Emerson?


Ralph Wal­do Emer­son war ein ame­ri­ka­ni­scher Phi­lo­soph, Schrift­stel­ler und Red­ner, der als einer der füh­ren­den Den­ker des Tran­szen­den­ta­lis­mus bekannt ist. Er ist vor allem für sei­ne Gedan­ken über die Natur, die Intui­ti­on und die Ein­heit des Uni­ver­sums bekannt.

Gebo­ren 1803 in Bos­ton, Mas­sa­chu­setts, wuchs Emer­son in einer reli­giö­sen Fami­lie auf. Sein Vater, ein Uni­ver­sa­lis­ten-Pfar­rer, starb, als Emer­son noch sehr jung war. Emer­son besuch­te die Har­vard Uni­ver­si­ty und wur­de 1829 zum Pfar­rer der Second Church of Bos­ton ordi­niert. Im Jahr 1832 reis­te er nach Euro­pa, wo er die Wer­ke von Johann Wolf­gang von Goe­the und ande­ren euro­päi­schen Den­kern stu­dier­te.

Als er nach Ame­ri­ka zurück­kehr­te, begann Emer­son sei­ne Gedan­ken über Tran­szen­den­ta­lis­mus zu ver­öf­fent­li­chen. Er war ein lei­den­schaft­li­cher Befür­wor­ter des Frei­den­ker-Gedan­ken­guts, das sich gegen die star­ren Dog­men der dama­li­gen reli­giö­sen und gesell­schaft­li­chen Nor­men rich­te­te. Sei­ne Ideen wur­den in sei­nem ers­ten Buch, Natu­re, ver­öf­fent­licht. Es war eine Samm­lung von Essays, in denen er sei­ne Visi­on einer uni­ver­sel­len Ein­heit erläu­ter­te.

Emer­son gab auch vie­le Vor­trä­ge, in denen er sei­ne Ideen wei­ter ent­wi­ckel­te. Er argu­men­tier­te, dass jeder Mensch die Fähig­keit hat, sei­ne eige­ne Intui­ti­on zu nut­zen, um ein tie­fe­res Ver­ständ­nis der Welt zu erlan­gen. Er unter­stütz­te auch die Idee der Selbst­er­zie­hung, in der jeder Mensch sein eige­ner Leh­rer ist.

Emer­son war auch ein gro­ßer Befür­wor­ter der ame­ri­ka­ni­schen Demo­kra­tie und der Frei­heits­rech­te. Er glaub­te, dass jeder Mensch das Recht hat, sei­ne eige­ne Mei­nung frei zu äußern und sich gegen Unge­rech­tig­kei­ten zu weh­ren. Sein berühm­tes­ter Essay, „Die Rede an die Ame­ri­ka­ner“, ermu­tig­te die Men­schen, die Gedan­ken der Unab­hän­gig­keit und Frei­heit zu ver­brei­ten.

Emer­son starb 1882 in Con­cord, Mas­sa­chu­setts. Sein Ein­fluss auf die ame­ri­ka­ni­sche Lite­ra­tur und Kul­tur ist unbe­streit­bar. Sei­ne Ideen über die Natur, die Intui­ti­on und die Ein­heit des Uni­ver­sums sind nach wie vor rele­vant und inspi­rie­ren Men­schen auf der gan­zen Welt.

Schlagwörter:

Ebenfalls lesenswert

  • Was ist Multilokalität

    Mul­ti­lo­ka­li­tät beschreibt die Fähig­keit und die Pra­xis, an meh­re­ren Orten tätig zu sein oder sich an ver­schie­de­nen Orten auf­zu­hal­ten. In Bezug auf die Arbeits­welt bedeu­tet dies, dass ein Arbeit­neh­mer nicht nur an einem fes­ten Arbeits­platz, son­dern an ver­schie­de­nen Orten arbei­tet oder zumin­dest die Mög­lich­keit dazu hat. Das kann sowohl phy­sisch als auch vir­tu­ell sein. Die­se…

    Weiterlesen

  • Wer ist Rainer Maria Rilke?

    Rai­ner Maria Ril­ke war einer der bedeu­tends­ten Lyri­ker des 20. Jahr­hun­derts und eine der ein­fluss­reichs­ten lite­ra­ri­schen Stim­men des fin de siè­cle. Er wur­de 1875 in Prag gebo­ren und ver­brach­te einen Groß­teil sei­nes Lebens in Deutsch­land, Öster­reich und der Schweiz. Sei­ne Wer­ke, die aus Gedich­ten, Brie­fen, Dra­men und Pro­sa­stü­cken bestehen, sind von einer tie­fen Sehn­sucht nach…

    Weiterlesen

  • Wer ist Michelangelo?

    Michel­an­ge­lo Buo­nar­ro­ti, einer der größ­ten Künst­ler aller Zei­ten, wur­de am 6. März 1475 in der ita­lie­ni­schen Stadt Capre­se gebo­ren. Er ist vor allem für sei­ne Skulp­tu­ren und Fres­ken bekannt, aber er war auch ein talen­tier­ter Maler, Archi­tekt und Inge­nieur. Michel­an­ge­lo wur­de als Sohn eines Notars und einer Bür­ger­li­chen gebo­ren. Sein Vater ent­schied, dass er nicht…

    Weiterlesen