Wer ist Leos Janácek?


Leoš Janá­ček (1854–1928) war ein tsche­chi­scher Kom­po­nist, Diri­gent und Musik­theo­re­ti­ker, der als einer der füh­ren­den Kom­po­nis­ten des 20. Jahr­hun­derts gilt. Sei­ne Musik ist durch die Ver­wen­dung von natio­na­len und regio­na­len Moti­ven und einer ein­zig­ar­ti­gen Ver­wen­dung von The­men und Moti­ven gekenn­zeich­net, die auf sei­nen tie­fen Respekt vor der tsche­chi­schen Kul­tur und sei­ner Lie­be zur Natur zurück­zu­füh­ren sind. Janá­ček wur­de für sei­ne Musik mit vie­len Aus­zeich­nun­gen geehrt, dar­un­ter dem Preis der Gesell­schaft für Musik­for­schung, dem Preis der tsche­chi­schen Aka­de­mie der Wis­sen­schaf­ten und dem Preis der tsche­chi­schen Repu­blik.

Janá­ček wur­de in Huk­val­dy, einem klei­nen Dorf in Ost­mäh­ren, gebo­ren. Sein Vater war ein Leh­rer und Orga­nist, der Janá­ček im Alter von fünf Jah­ren in die Welt der Musik ein­führ­te. Er erhielt sei­ne frü­he musi­ka­li­sche Aus­bil­dung zu Hau­se, aber als er zehn Jah­re alt war, wur­de er an die Orga­nis­ten­schu­le in Brünn geschickt. Dort stu­dier­te er Musik­theo­rie, Kom­po­si­ti­on und Orgel, und er begann auch, Musik­wer­ke von Beet­ho­ven, Bach und Schu­bert zu stu­die­ren.

Nach dem Abschluss der Schu­le im Jahr 1874 begann Janá­ček ein Musik­stu­di­um an der Uni­ver­si­tät von Brünn. Er erhielt einen Abschluss in Musik­theo­rie, Kom­po­si­ti­on und Orgel und wur­de anschlie­ßend als Musik­leh­rer an einer Schu­le in Brünn ange­stellt. Wäh­rend die­ser Zeit begann er auch, sei­ne eige­ne Musik zu kom­po­nie­ren.

Im Jahr 1881 zog Janá­ček nach Prag, um am Kon­ser­va­to­ri­um zu stu­die­ren. Er stu­dier­te Kom­po­si­ti­on und Orches­trie­rung und lern­te auch die Wer­ke von Wag­ner, Brahms und Dvořák ken­nen. Er wur­de von sei­nen Leh­rern für sein musi­ka­li­sches Talent und sei­ne Krea­ti­vi­tät geschätzt. Nach sei­nem Abschluss im Jahr 1887 wur­de er als Musik­leh­rer an eine Schu­le in Brünn zurück­be­ru­fen.

Janá­ček kom­po­nier­te vie­le Wer­ke, dar­un­ter Opern, Orches­ter­stü­cke, Kam­mer­mu­sik, Chor­mu­sik und Lie­der. Sei­ne bekann­tes­ten Wer­ke sind die Oper „Jenů­fa“ (1904), die Oper „Káťa Kaba­no­vá“ (1921) und die Sin­fo­nie „Taras Bul­ba“ (1922). Sei­ne Musik ist durch sei­ne expe­ri­men­tel­le Ver­wen­dung von The­men und Moti­ven und sei­ne Ver­wen­dung von tsche­chi­schen Volks­lie­dern und Volks­lied­mo­ti­ven gekenn­zeich­net. Er wur­de für sein musi­ka­li­sches Talent und sei­ne Krea­ti­vi­tät geschätzt und galt als einer der ein­fluss­reichs­ten Kom­po­nis­ten des 20. Jahr­hun­derts.

Leoš Janá­ček starb 1928 im Alter von 74 Jah­ren. Sein musi­ka­li­sches Erbe ist bis heu­te leben­dig und wird welt­weit geschätzt. Sei­ne Musik wird wei­ter­hin in Kon­zer­ten, Opern und Musik­fes­ti­vals gespielt und sei­ne Kom­po­si­tio­nen wer­den immer noch als Meis­ter­wer­ke der tsche­chi­schen Musik ange­se­hen.

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