Wer ist Jean-Jacques Rousseau?


Jean-Jac­ques Rous­se­au war ein fran­zö­si­scher Phi­lo­soph, Schrift­stel­ler, Päd­ago­ge und Kom­po­nist des 18. Jahr­hun­derts, der als einer der wich­tigs­ten Den­ker der Auf­klä­rung gilt. Er wur­de am 28. Juni 1712 in Genf, Schweiz, gebo­ren. Sein Vater, Isaac Rous­se­au, war Uhr­ma­cher und sei­ne Mut­ter, Suzan­ne Ber­nard Rous­se­au, war eine Wasch­frau. Rous­se­au war ein Auto­di­dakt, der sich sein Wis­sen selbst bei­brach­te, und er hat­te eine tie­fe Lie­be zur Natur.

Rous­se­aus frü­he Schrif­ten behan­del­ten The­men wie Musik, Päd­ago­gik und Poli­tik. Sei­ne Bücher über Erzie­hung, Emi­le oder über die Erzie­hung (1762) und Die neue Heloi­se (1761), waren sehr erfolg­reich und beein­fluss­ten die Päd­ago­gik des 18. Jahr­hun­derts. Sein Werk über die Gesell­schaft und Poli­tik, Der Gesell­schafts­ver­trag (1762), revo­lu­tio­nier­te die poli­ti­sche Phi­lo­so­phie. In die­sem Werk stell­te er die Idee auf, dass die Men­schen in einem Gesell­schafts­ver­trag zusam­men­ar­bei­ten soll­ten, um ihre eige­nen Inter­es­sen zu schüt­zen.

Rous­se­aus Schrif­ten waren ein wich­ti­ger Bestand­teil der Auf­klä­rungs­be­we­gung, die sich für Ver­nunft und Wis­sen­schaft ein­setz­te. Er glaub­te, dass die Men­schen in einer natür­li­chen Gesell­schaft leben soll­ten, in der sie ein Gleich­ge­wicht zwi­schen den sozia­len und den per­sön­li­chen Inter­es­sen fin­den könn­ten. Er unter­stütz­te auch die Idee der Volks­sou­ve­rä­ni­tät, die besagt, dass das Volk die Quel­le der poli­ti­schen Macht sein soll­te.

Rous­se­au hat­te auch einen gro­ßen Ein­fluss auf die Roman­tik. Sei­ne Ideen über die Natur und die Gefüh­le waren ein wich­ti­ger Bestand­teil der roman­ti­schen Bewe­gung. Er glaub­te, dass die Natur eine Quel­le der Inspi­ra­ti­on und des Glücks sein kön­ne, und dass die Gefüh­le ein wich­ti­ger Teil des mensch­li­chen Lebens sei­en. Er hat­te auch einen Ein­fluss auf die Musik, da er selbst ein Kom­po­nist war und sei­ne Musik von ande­ren Kom­po­nis­ten des 19. Jahr­hun­derts beein­flusst wur­de.

Rous­se­au starb am 2. Juli 1778 im Alter von 66 Jah­ren in Erme­non­ville, Frank­reich. Sein Ein­fluss auf die Phi­lo­so­phie, die Päd­ago­gik, die Poli­tik und die Kunst ist bis heu­te spür­bar. Sei­ne Ideen über die Natur, die Gefüh­le, die Volks­sou­ve­rä­ni­tät und die Gesell­schaft haben vie­le Den­ker des 19. und 20. Jahr­hun­derts beein­flusst. Sein Werk hat auch zur Ent­ste­hung moder­ner demo­kra­ti­scher Gesell­schaf­ten bei­getra­gen.

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