Wer ist Franz Werfel?


Franz Wer­fel, geboren 1890 in Prag, war ein­er der bedeu­tend­sten deutschsprachi­gen Schrift­steller des 20. Jahrhun­derts. Seine Werke, die zwis­chen Lyrik, Dra­men und Roma­nen schwanken, sind von ein­er tiefen Sehn­sucht nach einem besseren und gerechteren Leben geprägt.

Er studierte zunächst in Prag, Wien und Berlin und veröf­fentlichte seine ersten Gedichte und Erzäh­lun­gen bere­its im Alter von 18 Jahren. Sein erster Roman, “Die vierzig Tage des Musa Dagh”, erschien 1913. Darin schildert er das Schick­sal ein­er armenis­chen Gemeinde, die sich gegen die türkische Besatzungs­macht erhebt.

Wer­fel erlebte den Ersten Weltkrieg als Sol­dat und wurde auf­grund sein­er Ver­let­zun­gen frühzeit­ig ent­lassen. Nach dem Krieg ließ er sich in Berlin nieder, wo er sich der Dichter­gruppe “Der Ring” anschloss und inten­sive Kon­tak­te zu anderen Kün­stlern und Intellek­tuellen knüpfte.

In dieser Zeit ent­standen auch einige sein­er bekan­ntesten Werke, darunter “Der Abi­turi­en­tentag” und “Ver­di — Roman der Oper”. Mit “Der Abi­turi­en­tentag” schuf Wer­fel ein Werk, das als eines der wichtig­sten deutschen Stücke des 20. Jahrhun­derts gilt. In “Ver­di — Roman der Oper” ver­ar­beit­ete er seine Lei­den­schaft für die Musik und den Kom­pon­is­ten Giuseppe Ver­di.

1933 emi­gri­erte Wer­fel vor den Nazis nach Prag und später nach Paris. Dort ver­fasste er sein bekan­ntestes Werk, “Die vierzig Tage des Musa Dagh”. Im sel­ben Jahr wurde er auf­grund seines jüdis­chen Glaubens aus Deutsch­land aus­gewiesen.

Während sein­er Zeit in Paris schrieb Wer­fel auch seinen berühmten Roman “Das Lied von Bernadette”. Darin schildert er das Leben der franzö­sis­chen Nonne Bernadette Soubirous, die im 19. Jahrhun­dert mehrere Erschei­n­un­gen der Jungfrau Maria hat­te.

Nach dem Ende des Zweit­en Weltkriegs zog Wer­fel nach Los Ange­les, wo er bis zu seinem Tod 1945 lebte. Seine Werke erhiel­ten zahlre­iche lit­er­arische Ausze­ich­nun­gen und wur­den in viele Sprachen über­set­zt.

Franz Wer­fel ist ein wichtiger Vertreter der deutschsprachi­gen Lit­er­atur des 20. Jahrhun­derts. Seine Werke sind von ein­er tiefen Sehn­sucht nach Gerechtigkeit und Liebe geprägt. Sein Ein­fluss auf die Lit­er­atur ist bis heute spür­bar und seine Werke sind noch immer eine Quelle der Inspi­ra­tion.

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