Wer ist Edmund Husserl?


Edmund Husserl ist ein­er der ein­flussre­ich­sten Philosophen des 20. Jahrhun­derts. Er wurde am 8. April 1859 in Proßnitz, Mähren, Öster­re­ich-Ungarn geboren. Husserl wurde vor allem für seine Arbeit­en in der Phänom­e­nolo­gie, ein­er philosophis­chen Rich­tung, die sich mit den Struk­turen und Erfahrun­gen des Bewusst­seins beschäftigt, bekan­nt. Seine The­o­rien und Meth­o­d­en haben die Philoso­phie und andere Diszi­plinen wie Psy­cholo­gie, Sozi­olo­gie, Kun­st und Lit­er­atur bee­in­flusst.

Husserl studierte Math­e­matik und Physik an der Uni­ver­sität von Leipzig und pro­movierte 1883 in Math­e­matik. Nach sein­er Pro­mo­tion zog er nach Wien, wo er Math­e­matik unter der Leitung von Lud­wig Boltz­mann lehrte. Husserl war von den Ideen des Psy­cholo­gen Franz Brentano bee­in­flusst, der die Phänom­e­nolo­gie als eine Meth­ode des Denkens und Forschens vorschlug. Husserl wurde schließlich von Brentano an die Uni­ver­sität von Halle berufen, wo er Philoso­phie lehrte.

Husserl veröf­fentlichte 1901 sein erstes Buch, Logis­che Unter­suchun­gen, in dem er seine The­o­rie der Phänom­e­nolo­gie vorstellte. Er schlug vor, dass das Bewusst­sein als ein Phänomen betra­chtet wer­den kann, das durch eine vorurteils­freie Betra­ch­tung erforscht wer­den kann. Husserl entwick­elte auch die Idee des „tran­szen­den­tal­en Ichs“, das als das Bewusst­sein eines Indi­vidu­ums betra­chtet wird, das sich selb­st und die Welt betra­chtet.

Husserl lehrte an der Uni­ver­sität von Freiburg im Breis­gau, bis er 1933 im Zuge der nation­al­sozial­is­tis­chen Machter­grei­fung in Deutsch­land emer­i­tiert wurde. Husserl starb am 27. April 1938 in Freiburg. Seine Schriften und Ideen wur­den nach seinem Tod von seinen Schülern weit­er­en­twick­elt, ins­beson­dere von Mar­tin Hei­deg­ger und Jean-Paul Sartre.

Husserl hat die Philoso­phie und andere Diszi­plinen wesentlich geprägt. Seine Ideen der Phänom­e­nolo­gie und des tran­szen­den­tal­en Ichs sind bis heute rel­e­vant und haben vie­len Forsch­ern bei der Erforschung des Bewusst­seins geholfen. Husserls Beitrag zur Philoso­phie ist unbe­stre­it­bar und wird noch lange nach seinem Tod weit­er­leben.

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