Was ist Multilokalität

Mul­ti­lo­ka­li­tät beschreibt die Fähig­keit und die Pra­xis, an meh­re­ren Orten tätig zu sein oder sich an ver­schie­de­nen Orten auf­zu­hal­ten. In Bezug auf die Arbeits­welt bedeu­tet dies, dass ein Arbeit­neh­mer nicht nur an einem fes­ten Arbeits­platz, son­dern an ver­schie­de­nen Orten arbei­tet oder zumin­dest die Mög­lich­keit dazu hat. Das kann sowohl phy­sisch als auch vir­tu­ell sein. Die­se Form der Arbeits­or­ga­ni­sa­ti­on wird durch die zuneh­men­de Digi­ta­li­sie­rung und Mobi­li­tät der Arbeits­welt begüns­tigt.

Die Stu­die „Raum­wech­sel!“ des Fraun­ho­fer IBP und der ORGATEC Mes­se Köln 2022 unter­sucht die Aus­wir­kun­gen der Mul­ti­lo­ka­li­tät auf die Arbeits­welt. Dabei geht es unter ande­rem um die Defi­ni­ti­on der Funk­tio­nen von Arbeits­or­ten, die Aus­brei­tung non-ter­ri­to­ria­ler Büro­kon­zep­te und die zuneh­men­de Bedeu­tung drit­ter Arbeits­or­te.

Die Mul­ti­lo­ka­li­tät hat Aus­wir­kun­gen auf die Arbeits­or­ga­ni­sa­ti­on und die Rol­le der Arbeits­or­te. Der Arbeits­platz wird nicht mehr als fes­ter Ort ver­stan­den, an dem der Arbeit­neh­mer sei­ne Auf­ga­ben erle­digt. Statt­des­sen kann er zwi­schen ver­schie­de­nen Orten und Arbeits­um­ge­bun­gen wäh­len, je nach­dem, wel­cher Ort am bes­ten zu den Anfor­de­run­gen der Auf­ga­be und den indi­vi­du­el­len Bedürf­nis­sen des Arbeit­neh­mers passt. Dabei kön­nen auch vir­tu­el­le Arbeits­or­te eine Rol­le spie­len, wie z.B. Home­of­fice oder Cowor­king Spaces.

Für Arbeit­ge­ber erge­ben sich durch die Mul­ti­lo­ka­li­tät neue Her­aus­for­de­run­gen. Es gilt, den Arbeit­neh­mern eine geeig­ne­te Infra­struk­tur und Tech­no­lo­gie bereit­zu­stel­len, damit sie an ver­schie­de­nen Orten arbei­ten kön­nen. Gleich­zei­tig müs­sen auch Fra­gen des Daten­schut­zes und der Arbeits­or­ga­ni­sa­ti­on geklärt wer­den.

Für Betriebs­rä­te und ande­re Inter­es­sen­ver­tre­ter ist es wich­tig, die Aus­wir­kun­gen der Mul­ti­lo­ka­li­tät auf die Arbeits­or­ga­ni­sa­ti­on und die Rech­te der Arbeit­neh­mer zu ver­ste­hen. Dazu gehört zum Bei­spiel die Fra­ge, wel­che Mit­be­stim­mungs­rech­te bei der Ein­füh­rung von non-ter­ri­to­ria­len Büro­kon­zep­ten gel­ten. Auch die Fra­ge der Arbeits­zeit­ge­stal­tung und des Arbeits­schut­zes kann durch die Mul­ti­lo­ka­li­tät neu bewer­tet wer­den.

Ins­ge­samt stellt die Mul­ti­lo­ka­li­tät eine Her­aus­for­de­rung für die Arbeits­welt dar, birgt aber auch Chan­cen für eine fle­xi­ble­re und indi­vi­du­el­le­re Arbeits­or­ga­ni­sa­ti­on. Es ist wich­tig, die Ent­wick­lung im Blick zu behal­ten und die Arbeits­be­din­gun­gen so zu gestal­ten, dass sie den Anfor­de­run­gen der Arbeit­neh­mer gerecht wer­den.

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